Altlastenentsorgung am Beispiel der Dethlinger Teiche Gepostet am 05 Juli 2024 in Wirtschafts- und Industriepolitik, Umweltpolitik, Nachhaltigkeit und Gesundheitspolitik

Altlasten-Bergung, -Entsorgung sowie die Sanierung und Nachsorge sind ein wichtiges Thema für die niedersächsische Wirtschaft. Die Dethlinger Teiche sind ein gutes Beispiel für den Umgang mit gefährlichen Altlasten und den Einsatz moderner Technik und Expertise zur Sicherung von Umwelt und Gesundheit. In der ehemaligen Kieselgur-Grube im Südosten von Munster wurden während und nach dem Zweiten Weltkrieg Sprengstoffe und chemische Kampfstoffe in bundesweit einmaligen Mengen versenkt. Etwaige schriftliche Dokumente oder Zähllisten existieren nicht.

Bei unserem Besuch an den Dethlinger Teichen am 5. Juli 2024 mit Dr. Bettina Schmidt-Kopp (NGS – Niedersächsische Gesellschaft zur Endablagerung von Sonderabfall mbH), Carsten Bubke (stellv. Projektleiter Dethlinger Teich, Heidekreis) und Dr. rer. nat. Uwe Kallert (Nds. Umweltministerium) machten wir (Benedikt Hüppe und Christopher Meisner) uns ein Bild von den Arbeiten vor Ort. Dabei wurden die Geschichte der Dethlinger Teiche, die verschiedenen gefundenen Kampfstoffe, einzelne Schritte der Bergungsarbeiten und Sanierung, das Grundwassermonitoring, die Grundwasser-Reinigungsanlage und die Arbeitsschutzmaßnahmen erläutert. Sowohl der Bund als auch das Land Niedersachsen beteiligen sich an den Kosten.

Überblick der Arbeiten am Dethlinger Teich

Vorbereitende Maßnahmen:

Untersuchungen: Geophysikalische und geochemische Untersuchungen zur Identifikation von Kampfmitteln und Schadstoffen.

Sicherheitsvorkehrungen: Einrichtung von Sicherheitszonen, Evakuierungsplänen und Schutzmaßnahmen für das Bergungspersonal.

Bergung und Entsorgung:

Bergung der Kampfmittel: Einsatz von speziell ausgebildeten Kampfmittelräumdiensten zur sicheren Bergung von Munition und chemischen Kampfstoffen.

Analyse und Identifizierung: Untersuchung der geborgenen Stoffe zur Bestimmung ihrer Zusammensetzung und Gefährlichkeit.

Entsorgung: Fachgerechte Entsorgung der Kampfmittel und Giftstoffe unter Einhaltung strenger Umwelt- und Sicherheitsvorschriften durch die Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungs-Altlasten (GEKA, bundeseigene Gesellschaft, die zum BMVg gehört)

Sanierung und Nachsorge:

Boden- und Gewässersanierung: Maßnahmen zur Reinigung und Wiederherstellung des natürlichen Zustands des Teichs und seiner Umgebung.

Langfristige Überwachung: Einrichtung eines Überwachungssystems zur Kontrolle von Boden- und Wasserqualität nach Abschluss der Bergungsarbeiten.

Herausforderungen:

Technische Komplexität: Die Bergung und Entsorgung von Kampfmitteln und chemischen Altlasten erfordert spezielle technische Ausrüstung und Expertise.

Sicherheitsrisiken: Die Arbeiten sind mit erheblichen Sicherheitsrisiken verbunden, sowohl für das Personal als auch für die Bevölkerung in der Umgebung.

Umweltauflagen: Strenge Umweltauflagen und Regularien müssen eingehalten werden, um weitere Kontaminationen zu verhindern und die Umwelt zu schützen.

Delegation der Europäischen Wirtschaftlichen Interessenvereinigung (EWIV) zu Gast Gepostet am 21 Juni 2024 in Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Wirtschafts- und Industriepolitik

Diese Woche hatten wir die Ehre, eine hochkarätige Delegation der Europäischen Wirtschaftlichen Interessenvereinigung (EWIV) zu empfangen.

Das umfangreiche Programm der Delegation begann mit einer Betriebsbesichtigung bei der Salzgitter AG, einem der führenden Stahl- und Technologiekonzerne in Europa. Diese Besichtigung bot einen tiefen Einblick in die industrielle Leistungsfähigkeit und Innovationskraft des Standorts Niedersachsen. Ein zentraler Programmpunkt war das Gespräch im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium mit Staatssekretär Doods. Diskutiert wurden die wirtschaftlichen Schwerpunkte Niedersachsens sowie die politischen Maßnahmen zur Unterstützung von Innovationssystemen und der Start-up-Landschaft. Im Niedersächsischen Landtag erhielten die Gäste eine Führung, bei der sie mehr über die parlamentarischen Abläufe und  Themen erfuhren. Die anschließende Führung durch das Neue Rathaus bot nicht nur Einblicke in die Stadtgeschichte, sondern auch aktuelle städtische Entwicklungen. Ein besonderes Highlight war die Turmauffahrt, die einen beeindruckenden Blick auf die Stadt bot.

Die Besuche und Gespräche verdeutlichten die Stärken und Potenziale des Wirtschaftsstandorts Niedersachsen, insbesondere seine Innovationskraft, die starke industrielle Basis und die effiziente Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Für die Teilnehmenden der EWIV-Delegation bot sich damit eine wertvolle Gelegenheit zum Austausch und zur Vertiefung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen.

IMPRESSIONEN

Gemeinsame niedersächsische Handlungsempfehlungen zur Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen Gepostet am 21 Mai 2024 in Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Bildung, Integration und Gesellschaftspolitik

Am Dienstag, den 7. Mai 2024, haben sich die Spitzenrepräsentantinnen und -repräsentanten des Bündnisses „NIEDERSACHSEN PACKT AN“ zusammengesetzt und sich über die „Gemeinsamen Handlungsempfehlungen für eine verbesserte Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten“ und den weiteren Umgang aller Bündnispartnerinnen und -partner damit ausgetauscht.

Gemeinsam haben es sich führende Verbände und Institutionen aus Niedersachsen zum Auftrag gemacht, bestehende Hürden am Arbeitsmarkt abzubauen. Das Thema dieses Spitzentreffens war die engere Verzahnung von Sprachangeboten mit beruflicher Theorie und Praxis, etwa durch das Ermöglichen von Arbeitserprobungen und Praktika, der Aufbau von „Kümmererstrukturen“, die hohe Bedeutung des Engagements der Beteiligten und die aktive Rolle der Zivilgesellschaft – vor allem auch von Betrieben, da in allen Bereichen Arbeitskräftebedarf besteht. Neben der betrieblichen spielt die außerbetriebliche, soziale Begleitung eine zentrale Rolle.

Die nun vorliegenden Handlungsempfehlungen sind das Ergebnis eines intensiven Erörterungsprozesses, wie der Eintritt in die Arbeitswelt beschleunigt und für Geflüchtete, Betriebe und Arbeitgebende vereinfacht werden kann.

Ziel ist die schnellere und qualitativ verbesserte Integration in den Arbeitsmarkt von Menschen mit Fluchtkontext und Ukrainer*innen, die bereits in Niedersachsen leben. Das Papier enthält Empfeh­lungen, Maßnahmen und Ziele, ergänzt durch Best Practice aus Niedersachsen.

Besonders hervorzuhebende Punkte aus der Handlungsempfehlung sind die folgenden:

  • Gespräche politischer Stakeholder aus Niedersachsen mit dem BAMF
  • Verbesserung der Sprach- und Integrationskurs-Versorgung im ländlichen Raum
  • Mehr Azubi-Sprachkurse, Verbreitung der neuen Job-BSK (Berufssprachkurse)
  • Training on the job und Brückenmaßnahmen, wie z.B. Praktik/Hospitationen
  • Das gemeinsame Ziel, unbesetzte Stellen verstärkt Geflüchteten anzubieten
  • Jobmessen des Bündnisses, gezielt für migrantische Frauen
  • Veranstaltungen zum Thema Patenschaft und Mentoring

Wenn Sie mehr hierzu erfahren möchten, finden Sie hier im Download die vollständige Broschüre.

Mehr Informationen zum niedersächsischen Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN finden Sie auf der neuen Website: https://niedersachsen-packt-an.de/

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