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UVN zur US-Wahl: Rückschritte in der Handelspolitik – Europäische Herausforderungen in die Hand nehmen!

9. November 2016

Zum Ausgang der Wahl in den USA sagt UVN-Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Müller:

„Donald Trump wurde in einer demokratischen Wahl von einer Mehrheit der Bürger zum neuen Präsidenten der USA gewählt. Diese Entscheidung müssen wir respektieren – egal, wie man persönlich dazu steht.

Wir müssen nun sehen, ob Trump seine angekündigten Vorhaben wirklich in die Tat umsetzt. Für die deutsche Wirtschaft hätte eine Abschottung der USA von den Weltmärkten ernstzunehmende Auswirkungen auf unsere bisher regen Handelsbeziehungen. Bereits der mit der Wahl veränderte Dollarkurs schwächt die Handelsbeziehungen. Angekündigte neue Handelsbarrieren und höhere Zölle würden den exportstarken deutschen Unternehmen weitere Möglichkeiten verbauen. Auch die Ankündigung einer „Extremüberprüfung“ aller Menschen, die in die USA einreisen möchten, wäre eine Belastung für Unternehmen.

Eine letzte Hoffnung ist, dass die Ankündigungen während des Wahlkampfs nicht in dieser Form umgesetzt werden. Trump ist in der Wirtschaft groß geworden. Er kennt den US-Markt. Wir erwarten, dass er wie ein Unternehmer langfristiger denkt und auch die globalen Märkte richtig einzuschätzen weiß.

Wir sollten nun aber nicht länger über die Entwicklungen in den USA jammern, sondern unsere eigenen europäischen Herausforderungen in die Hand nehmen! Wir stehen vor gravierenden Umwälzungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Wichtig ist jetzt, dass wir nicht in Schockstarre verfallen, sondern aus unserer Komfortzone herauskommen und uns den neuen Aufgaben stellen und sie zügig anpacken. Jetzt ist die Zeit für mutige Entscheidungen, mit denen wir Europa weiter nach vorne bringen. Die Europäische Union ist in vielerlei Hinsicht wichtiger als je zuvor. Insbesondere der sicherheits- und außenpolitische Aspekt ist mit der US-Wahl noch einmal deutlich stärker geworden.

Eine Lehre aus den bisherigen Wahlen und Referenden: Zu leicht tun wir den Populisten im negativen Sinne ab. Für die in Deutschland bevorstehende Wahl müssen unsere Politiker wieder viel mehr darauf hören, was die Menschen und Unternehmen vor Ort zu sagen haben, ihre Politik danach ausrichten und ihre Entscheidungen nachvollziehbar kommunizieren.

Nicht Angst und Abschottung darf die Wahlentscheidungen dominieren, sondern der gemeinsame Gestaltungswille sollte uns am Wahltag leiten.“

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