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UVN zum Brexit: Mit Abkommen nun Folgen für Wirtschaft und Arbeitsmarkt abmildern

24. Juni 2016

Großbritannien hat gewählt und sich für den Austritt aus der EU entschieden. Für die niedersächsische Wirtschaft wird dies nicht ohne Folgen bleiben. UVN-Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Müller erklärt:

„Wir Niedersachsen sind allein schon aufgrund unserer Historie eng mit Großbritannien verbunden. Wir hoffen, dass die Entscheidung keine Auswirkungen auf diese Verbindungen haben wird.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Situation differenzierter zu betrachten. In Zahlen bedeutet der sogenannte Brexit für die niedersächsische Wirtschaft, dass Exporte im Wert von rund 7 Mrd. Euro und Importe im Wert von rund 3,5 Mrd. Euro im Jahr 2015 künftig unter neuen Rahmenbedingungen stattfinden müssen. Alle Vorteile der EU, inklusive dem freiem Warenverkehr, stehen nun zur Disposition. Wir befürchten, dass der bilaterale Handel durch vermehrte Bürokratie und Kosten leiden wird. Angesichts der aktuellen Entwicklung wäre es für Niedersachsen besonders bedauerlich. Unsere Unternehmen verzeichneten im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr ein Ausfuhrplus nach Großbritannien von 15 Prozent. Trotz unterschiedlicher Währungen sind die Briten nach den Niederlanden bisher unser wichtigster Exportpartner.

Die kommenden zwei Jahre müssen Landes- und Bundesregierung nun nutzen, um auf EU-Ebene ein weitreichendes Abkommen über die Einzelheiten des Austritts auszuhandeln und so die finanz- und wirtschaftspolitischen Folgen für europäische Unternehmen abzumildern.

Auf den ersten Blick schwächt der Austritt des Vereinigten Königreichs die Idee eines vereinten Europas und stellt uns vor viele neue Herausforderungen. Vielleicht werden damit aber auch Prozesse in Gang gebracht, die die EU stärken und die Mitgliedstaaten zusammenschweißen. Der Schlüssel für Wachstum und Beschäftigung in Europa liegt in der EU.“

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