UVN zu US-Stahlzöllen: Wir dürfen uns nicht erpressen lassen und müssen durch eine Strukturreform resilienter werden
12. März 2025
Benedikt Hüppe, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN), zum Inkrafttreten der US-Zölle auf Einfuhren von Stahl und Aluminium und der Gegenreaktion Europas:
„Wir werden die Auswirkungen der neuen Zölle spüren. Rund 10 Prozent der Stahl- und 15 Prozent der Aluminiumimporte in die USA stammen aus der EU. Das sind etwa 20 Prozent unserer gesamten EU-Stahlexporte. Deutschland rangierte 2024 auf Platz 5 der Lieferländer der USA mit ca. 1,1 Millionen Tonnen. (GTAI) Die deutsche Industrie ist von den verhängten Zöllen auch unmittelbar betroffen, da sie den US-Markt auch aus Werken in Mexiko und Kanada beliefert.
Grundsätzlich sollte die EU-Kommission auch weiterhin darauf setzen, Verhandlungslösungen mit der US-Regierung zu finden. Eine Spirale aus Zöllen und Gegenzöllen hilft niemandem. Die EU handelt aber völlig richtig, wenn sie jetzt selbstbewusst verhältnismäßige Gegenmaßnahmen einleitet. Wir dürfen uns wirtschaftlich und politisch nicht erpressen lassen.
Aber wir müssen auch unsere Hausaufgaben machen und in Europa und Deutschland resilienter werden. Eine neue Bundesregierung hat nun die einmalige, vielleicht auch letzte wirkungsvolle Chance, durch eine neue wettbewerbsfähige Strukturreform Deutschland wieder zu einem starken Player zu machen und damit auch die EU deutlich zu stärken.“