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UVN: Leistungsstarkes Glasfaser-Internet fehlt und muss Teil der Daseinsvorsorge sein – gerade für Unternehmen!

14. April 2016

In der heutigen Pressekonferenz stellen die Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN) die Ergebnisse ihrer Unternehmensumfrage zur Breitbandversorgung der niedersächsischen Wirtschaft vor. Darin haben das beauftragte Institut der Norddeutschen Wirtschaft e.V. (INW) in Zusammenarbeit mit Creditreform überprüft, ob den niedersächsischen Unternehmen ausreichend leistungsfähiges Internet zur Verfügung steht, wie hoch der aktuelle Bedarf ist und welchen Bedarf sie in den kommenden Jahren im Zuge der weiteren Digitalisierung erwarten. Dazu sagt Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN):

„Damit der Wirtschaftsstandort Niedersachsen im internationalen Wettbewerb mithalten kann, muss der Breitbandausbau Chefsache und auch für Unternehmen Teil der Daseinsvorsorge werden! Wir werden spätestens in fünf Jahren den Anschluss verpassen, wenn wir uns weiterhin auf einen Standard von 50 Mbit/s beschränken und Kupferkabel verbauen.

In 10 Tagen wird die HANNOVER MESSE eröffnet. Die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 ziehen sich durch alle Leitmessen. Viele der dort vorgestellten Technologien haben die Marktreife bereits erreicht, ein Großteil der niedersächsischen Unternehmen hat bisher jedoch noch nicht die notwendige Internetleistung und Verbindungsstabilität, um diese neuen Entwicklung in seine Unternehmensprozesse einbinden zu können. Vor allem für die kommenden fünf Jahre erwarten 89 Prozent der befragten Unternehmen, dass ihre Internetleistung für ihren Geschäftsbetrieb nicht mehr ausreicht.

Der Bedarf der kleinen und mittelständischen Unternehmen in Niedersachsen hat sich in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt. Viele Anwendungsgebiete der Industrie 4.0 benötigen den schnellen und stabilen Austausch von großen Datenmengen – nicht nur für den Download, sondern vor allem für den Upload. Das Auslagern wesentlicher IT-Strukturen in die Cloud oder Echtzeit-Kommunikation von Maschinen und Menschen machen einen symmetrischen Datenaustausch unverzichtbar. Auch für das Gelingen der Energiewende ist eine intelligent vernetze Steuerung (smart grid) eine Grundvoraussetzung.

Die Landesregierung muss noch stärker die Versorgung von Unternehmen in den Fokus nehmen und den politischen Druck auf die handelnden Akteure in den Kommunen erhöhen. Der Breitbandanschluss muss als Daseinsvorsorge begriffen werden. Besonders die Wirtschaft als Arbeitgeber und exportstarker Innovationstreiber ist davon mittlerweile so abhängig wie von Verkehrsinfrastruktur, Energieversorgung oder Fachkräften. Die Lücke wird nicht vollständig durch private Telekommunikationsnetzbetreiber geschlossen werden, da sich ein flächendeckender Ausbau für diese wirtschaftlich nicht rentiert. Deshalb muss die Landesregierung und müssen die Kommunen ihre Investitionen in den Glasfaserausbau verstärken und die Förderung gezielter und auf die langfristigen Bedarfe ausrichten.“

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