UVN: Konzept für günstigen Industriestrom geht in die richtige Richtung
26. April 2023
- Wichtig, nicht zwischen Strom und Energie zu unterscheiden
- Wir befinden uns im Wettbewerb mit stark subventionierenden Staaten: USA und China.
- Ohne Steigerung der Energiemenge steigen die Preise.
Zum heute von Ministerpräsident Weil, Wirtschaftsminister Lies und Umweltminister Meyer vorgestellten Konzept für günstigen Industriestrom sagt Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN): „Wir befinden uns im Wettbewerb mit zwei stark subventionierenden Staaten. Einerseits drücken die USA mit dem Inflation Reduction Act massiv die Preise und garantieren ihrer Industrie einen Preis von vier Cent pro KWh für die nächsten zehn Jahre. Andererseits subventioniert China schon länger und wird die Energiepreise künftig über das günstige russische Gas massiv nach unten drücken.
Entscheidend ist der große Block Energiebeschaffung, Netzentgelte und Vertrieb. Alle anderen Kosten sind verglichen dazu gering und ändern nichts an der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Solange wir auf Atomenergie verzichten und keine heimischen Gasvorkommen nutzen, können wir die angebotene Energiemenge nicht kurzfristig erhöhen. Bei gleichbleibend hoher Nachfrage steigen also die Preise. Die Politik kann nur noch durch zeitlich begrenzte Subventionierung reagieren, wenn sie nicht energieintensive Industrie vom Standort Europa abwandern lassen will.
Wir fordern daher einen befristeten Unterstützungsrahmen für alle Unternehmen, für die Energie ein maßgeblicher Produktionsfaktor ist. Der Rahmen muss so lange bestehen bleiben, bis die Transformation zu einem klimaneutralen Energiesystem geschafft ist. Dieses System wird dann aus sich selbst heraus wettbewerbsfähige Energiepreise zur Verfügung stellen können. Das vorgestellte Papier geht daher in die richtige Richtung. Wichtig ist, nicht zwischen Strom und Energie zu unterscheiden.“