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UVN: GDL nutzt Abhängigkeit der Berufspendler und Industrie im Machtkampf gegen konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft schamlos aus

4. Mai 2015

Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) bestreikt ab dem heutigen Montag erneut sieben Tage den Güterverkehr und ab morgen sechs Tage lang den Personenverkehr. Ein Schlichter wurde abgelehnt. Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN), sagt dazu:

„Der Streik geht zulasten der gesamten Volkswirtschaft und aller Bahnreisenden. Die Ablehnung eines Schlichters macht deutlich, dass die GDL die wirtschaftspolitische Geiselname vieler abhängiger Berufspendler und Gütertransporte ganz bewusst provoziert und in Kauf nimmt. Mit der Schlichtung hätte eine Lösung erreicht werden können, die eine verantwortungsvolle Tarifpartnerschaft fördert und auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft einschließt.

Der Streik im Güterverkehr legt insbesondere die Stahl-, die chemische und die Automobilindustrie lahm. Lager bleiben leer und es wird unausweichlich zu Produktionsunterbrechungen in der kompletten Wertschöpfungskette kommen. Die wenigsten Unternehmen können auf andere Transportmittel und -wege umdisponieren. Aufgrund eines erhöhten Verkehrsaufkommens muss man zudem mit Verspätungen im Straßenverkehr rechnen. Wer für egoistische Einzelinteressen zentrale Teile der deutschen Infrastruktur lahmlegt, untergräbt die Akzeptanz der Tarifautonomie und ruiniert die Tarifpartnerschaft.

Das politische Ziel, künftig mehr Güter auf die Schiene zu bringen und somit den Straßenverkehr zu entlasten, rückt angesichts solcher Auswirkungen in die Ferne. Denn durch einen einwöchigen Streik kann ein Schaden von mehreren 100 Millionen Euro entstehen. Moderne industrielle Wertschöpfungsstrukturen, die im internationalen Wettbewerb stehen, sind aber auf eine zuverlässige Logistik angewiesen.“

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