Presse

UVN: Flexible Arbeitszeitmodelle stärken Arbeitnehmer und Unternehmen

2. September 2016

Anlässlich der Berichterstattung zur Antwort des Bundesarbeitsministeriums zur Anfrage der Linksfraktion zum Arbeitszeitgesetz sagt UVN-Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Müller:

„Die Beantwortung der Anfrage liegt uns leider nicht vor. Klar ist aber, dass vor allem geänderte Ladenöffnungszeiten und flexible Arbeitszeitmodelle zu mehr Schicht- und Wochenendarbeit führen. Diese Entwicklung wird von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen aber nicht als negativ empfunden, da sie auf diese Weise selbst beispielsweise von Ladenöffnungszeiten profitieren und durch eine breitere Verteilung ihrer Arbeitszeit flexibler sind sowie Beruf und Privatleben besser vereinbaren können.

Angesichts einer historisch hohen Erwerbstätigenzahl von über 43 Millionen Menschen belegt der Anstieg von 400.000 Erwerbstätigen in 20 Jahren, die regelmäßig über 48 Stunden arbeiten, keinen generellen Trend zur Mehrarbeit.

Fest steht aber auch: Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen sich angesichts technologischer und gesellschaftlicher Entwicklungen wie beispielsweise der Digitalisierung, der Forderung nach einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie komplexer und internationaler Wertschöpfungsketten von den alten starren Arbeitszeitvorstellungen trennen. Sowohl Gewerkschaften als auch Arbeitgeber sehen in den neuen Möglichkeiten und Zielen die Chance, die eigene Arbeitszeit in enger Abstimmung den persönlichen und unternehmerischen Erfordernissen anpassen zu können.“

Hintergrund

Nach Informationen der Passauer Neuen Presse hat das Bundesarbeitsministerium auf Anfrage der Linksfraktion im Deutschen Bundestag festgestellt, dass seit 1995 die Zahl der Arbeitnehmer, die am Wochenende arbeiten von 6 auf 8,8 Millionen gestiegen sei. Die Zahl der Schichtarbeiter sei von 3,8 auf 5,6 Millionen gestiegen. Daneben sollen mittlerweile 1,7 Millionen Arbeitnehmer regelmäßig 48 Stunden in der Woche arbeiten. 1995 waren dies noch 1,3 Millionen.

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