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UVN: Der Gipskompromiss muss aktualisiert werden!

29. April 2021

Die vom Antrag der niedersächsischen Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen massiv betroffene Gipsindustrie wehrt sich gegen die Behauptung, die Gipskarstlandschaft Südharz sei durch den aktuellen Entwurf des Landes-Raumordnungsprogramms (LROP) dem Rohstoffabbau preisgegeben.

  • Wegfallender REA-Gips aus Kohlekraftwerken erfordert ohne heimischen Abbau zusätzlichen umweltschädlichen und teuren Import von Gips.
  • Gipsabbau sichert Rohstofflieferungen und Arbeitsplätze in den drei Bundesländern Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
  • Nicht der LROP-Entwurf muss überarbeitet werden, sondern der Gipskompromiss, um künftig fehlende Gipslieferungen durch den Kohleausstieg aufzufangen.

Im LROP-Entwurf stehen Schutzgebieten in Größe von 2.820 ha nur rund 250 ha Vorranggebiete für den Abbau gegenüber, was einem Verhältnis von 10:1 für den Naturschutz entspricht. Alle anderen Flächen des sogenannten Zechsteingürtels bleiben erhalten und können von der Gipsindustrie nicht genutzt werden. Die Gipskarstlandschaft Südharz wird dementsprechend weiterhin geschützt!

Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN) äußert sich hierzu: „Niedersachsen übernimmt bei mineralischen Rohstoffen eine wichtige Versorgungsfunktion. Zudem ist der Gipskompromiss gegenstandslos geworden, weil ihm mit dem Kohleausstieg eine wesentliche Grundlage entzogen wurde. Weitere Abbauflächen sind dementsprechend unverzichtbar, um die nationale Rohstoffsicherung zu gewährleisten.

Es gilt somit, diesen bisherigen Gipskompromiss den aktuellen Gegebenheiten anzupassen und ihn zu aktualisieren. Dazu leistet das LROP einen wesentlichen Beitrag. Für eine ausreichende und räumlich geordnete Rohstoffversorgung aus heimischen Lagerstätten hat die Raumordnung Sicherungs- und Lenkungsfunktion. Sie hat die räumlichen Voraussetzungen für eine vorsorgende Sicherung sowie die geordnete Aufsuchung und Gewinnung von standortgebundenen Rohstoffen zu schaffen.“

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