UVN: Sechs Monate Mindestlohn – Minijobs und Praktikumsplätze sind deutlich zurückgegangen
30. Juni 2015
Mit Blick auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen und die heutige Pressemitteilung des DGB-Bezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt sagt Dr. Volker Müller, UVN-Hauptgeschäftsführer:
„Der Arbeitsmarkt in Niedersachsen und Deutschland entwickelt sich dank einer intensiven Zusammenarbeit der Arbeitsmarktpartner auf Bundes- und Landesebene positiv. Das hat allerdings nichts mit dem neuen Mindestlohn zu tun.
Der allgemeine gesetzliche Mindestlohn vernichtet Jobs für Langzeitarbeitslose und Geringqualifizierte, ältere Menschen und Berufseinsteiger. Die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten ist aufgrund des Mindestlohns deutschlandweit schlagartig gesunken. Im März 2015 war laut IW Köln im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von rund 170.000 Minijobs festzustellen. Das war der stärkste Rückgang seit langem, ohne dass gleichzeitig Minijobs in reguläre Stellen umgewandelt wurden. Nicht einbezogen ist zudem eine hohe Anzahl an Menschen, die sich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen oder im Übergangssystem zwischen Schule und Beruf aufhalten. Hinzu kommt, dass immer mehr Unternehmen ihre Praktikumsplätze reduzieren.
Wirkliche Gründe für die sinkende Zahl der Arbeitslosen sind die wachsende Fachkräftenachfrage und die Rente mit 63.“