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UVN: Auszubildende, nicht Ausbildungsplätze sind Mangelware – 3.100 Ausbildungsplätze können nicht besetzt werden!

2. November 2016

Am heutigen Mittwoch hat die Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen ihre Zahlen zum Ausbildungsmarkt veröffentlicht. Dazu sagt UVN-Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Müller:

„Die Zahlen sind alarmierend. 2.100 Ausbildungsstellen mehr als im Vorjahr wurden gemeldet, aber über 3.100 Stellen sind unbesetzt geblieben! Zusätzlich ist die Bewerberzahl insgesamt leicht zurückgegangen. Die Zahl der unbesetzten Stellen ist weiterhin viel zu hoch und hat sich im Vergleich zu 2009 verdoppelt. Das zeigt, dass das Problem bei der Besetzung liegt. Viele Jugendliche landen trotz Interesse an einer Ausbildung im Übergangssystem, da ihnen die Ausbildungsfähigkeit fehlt oder sie schlicht gar nicht oder falsch orientiert sind.

Die Wirtschaft meldete insgesamt knapp 57.500 Stellen der Agentur für Arbeit, dies allein sind knapp 10.000 Stellen mehr als im Jahr 2009. Dazu kommen die Stellen, die nicht bei der Agentur gemeldet wurden. Die Zahlen zeigen, die Ausbildungsbereitschaft der Wirtschaft ist weiterhin sehr hoch. Für unsere Unternehmen haben der Erhalt und die Stärkung des dualen Ausbildungssystems oberste Priorität. Deshalb organisieren wir das Netzwerk SchuleWirtschaft Niedersachsen und unterstützen das Bündnis Duale Berufsausbildung der Niedersächsischen Landesregierung mit allen Kräften.

Mit folgenden Maßnahmen können wir künftig gezielt unbesetzte Ausbildungsstellen und unversorgte Bewerber zusammenbringen. Alle Beteiligten müssen

eine bessere Ausbildungsfähigkeit durch eine frühzeitige und intensivere Berufsorientierung an allen Schulformen und praxisnahe Schul-Curricula schaffen.
eine engere Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft organisieren. Insbesondere Jugendliche, die in der Schule schwächer sind, können so ihre beruflichen Interessen und vor allem ihre Stärken besser einschätzen und Unternehmen von sich überzeugen.
Unternehmen, die sich schwächeren Bewerbern öffnen, zielgerichtet unterstützen.
darauf hinwirken, dass sich Bewerber ohne Ausbildungsplatz flexibler zeigen und sich mehr Ausbildungsberufen und Arbeitgebern öffnen. Noch nie zuvor hatten Arbeitnehmer während ihrer beruflichen Laufbahn so viele Entwicklungsmöglichkeiten wie heute.

Fest steht, wer die notwendige Ausbildungsreife mitbringt, örtlich flexibel ist und Mangelberufe berücksichtigt, hat gute Chancen einen Ausbildungsplatz zu finden.“

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